Ein kurzer Abriss über die Geschichte der Nyckelharpa
In der 'Källunge Kirka' auf Gotland, Schweden findet sich die Abbildung eines Engels mit einem gestrichenen Tasteninstrument (1350). Dabei handelt es sich um die vermutlich früheste Abbildung des Instrumentes, welches wir heute als Nyckelharpa oder Schlüsselfidel kennen. Von ca. 1408 stammt das Wandfresko einer Kirche in Siena, Oberitalien; und auch in Deutschland gibt es frühe Belege über die Existenz der Nyckelharpa, so in Hildesheim um 1599. Agricola und Praetorius erwähnen das Instrument als Schlüsselfidel in ihren Musiklexika (1529 und 1620). Im Laufe der Zeit wurde das damalige Streichinstrument weiterentwickelt, von Instrumenten wie etwa der Moraharpa | (mit nur einer Tastenreihe und ohne Resonanzsaiten) über die Kontrabassharpa (Bordune und Resonanzsaiten) und die Silverbassharpa (mit zwei Tastenreihen). Bis zur ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts finden sich dann kaum mehr Nachweise. Dadurch ist anzunehmen, dass das Instrument in dieser Zeit nahezu von der Bildfläche verschwand. Erst 1929 entwickelte der Schwede August Bohlin die heute gebräuchliche chromatische Nyckelharpa. Er und vor allem der Musiker und Instrumentenbauer Eric Sahlström verhalfen dem Instrument in Schweden wieder zu großer Popularität. Heute wird die Nyckelharpa in vielen Teilen der Welt in verschiedensten Musikrichtungen eingesetzt. |